„Frust, Enttäuschung - das trifft es ganz gut“, wurde Borussia Dortmunds U23-Kapitän Franz Pfanne nach der sechsten Pleite in Folge und dem Abrutschen in den Tabellenkeller der 3. Liga deutlich. Die Schwarz-Gelben stehen nach der 0:1-Niederlage gegen den SV Wehen Wiesbaden auf dem Abstiegsplatz 18 und tragen den Titel der formschwächsten Mannschaft der Liga.
Trotz hängender Köpfe nach Spielschluss waren sich alle einig, dass gegen die Hessen mindestens ein Punktgewinn durchaus drin gewesen wäre. So auch Verteidiger Pfanne in seiner Spielanalyse: „Die erste Halbzeit war nicht gut. Wir hatten Glück, dass Wiesbaden den Ball an die Latte geknallt hat. Bis auf das Tor in der zweiten Halbzeit, das mag jetzt dumm klingen, haben wir aus meiner Sicht ein gutes Spiel gemacht. Das Team hat sich nach dem Gegentor nicht hängenlassen. Das spricht auch dafür, dass Leben in der Mannschaft ist und wir wollen.“
Chancenverwertung ist "ein großes Thema"
Ein immer wiederkehrendes Problem in der laufenden Spielzeit ist die unzureichende Chancenverwertung der Borussen. Nur 15 erzielte Treffer in 20 Spielen - ein Horror-Wert. Pfanne ist sich der schlechten Torausbeute bewusst: „Wir hatten drei hundertprozentige Torchancen, wovon am Ende des Tages eine rein muss. Genau aus diesem Grund stehen wir da, wo wir aktuell stehen. Weil wir uns nicht belohnen für den Aufwand, den wir betreiben. Die Frage ist wie kommen wir zur Box und wie kommen wir dort zum Abschluss. Das ist ein großes Thema bei uns. Das zieht sich durch die komplette Saison. Wir arbeiten daran, aber bislang blieb der Erfolg aus.“
Mit Blick auf die noch 18 ausstehenden Saisonspiele lässt sich zunächst feststellen, dass dem BVB natürlich noch genug Chancen bleiben, um die Klasse souverän zu halten. Dennoch warnt Pfanne schon jetzt davor, sich auf die Zeit zu verlassen: „Wir können uns jetzt noch zehn Wochen darauf beruhen, dass noch genug Zeit da ist. Dann verlieren wir noch ein Spiel und noch ein Spiel, plötzlich sind es 17 Wochen und dann nur noch 15 Wochen Zeit. Darauf dürfen wir uns nicht verlassen. Irgendwann kommt der Punkt, wo die anderen Mannschaften auch gewinnen. Der Druck ist noch auszuhalten, aber natürlich haben wir einen ganz anderen Anspruch. Wir können mehr.“
Der 28-Jährige wolle „weder alles schlecht“ noch „alles schön reden“, schätzte die aktuelle sportliche Situation ehrlich und realistisch ein. Angesprochen auf die Frage, was der BVB anders machen müsse, um mal wieder Punkte gegen den drohenden Abstieg aus der 3. Liga einzufahren, wirkte Pfanne jedoch ratlos und wollte kurz nach Abpfiff „in keine Analyse gehen“, weil es ihm schwerfiel darauf eine Antwort zu finden. Bleibt nur zu hoffen, dass zumindest Trainer Christian Preußer schnellstmöglich Lösungen findet, bevor das rettende Ufer in immer weitere Ferne rückt.